Brustregister – Was bedeutet das?
Das Brustregister lässt sich von zwei Seiten beschreiben: Von der physiologischen Seite und von der klanglichen Seite. Für die Praxis ist die klangliche Seite von höhere Bedeutung, daher fange ich damit auch an. Anschließend erläutere ich die physiologischen Grundlagen und Grenze das Brustregister zu anderen Registern ab.Klang des Brustregisters
In meiner Berufspraxis habe ich festgestellt, dass die Klangempfindungen, wie die Bruststimme klingt nach Ausbildungsstand des Schülers bzw. des Lehrers stark voneinander abweichen. Voraussetzung, das Brustregister klanglich korrekt zu hören, ist das funktionale Hören. Hören nach Geschmack führt hier nicht weiter. Ein Brustregister in Idealform klingt- laut
- hell, metallisch
- offen
- tief – nämlich bis maximal e’ – aber das ist schon sehr hoch, eigentlich sollte hier schon die Kopfstimme einsetzen!
Physiologie des Brustregisters
Hauptbeteiligte des Brustregisters sind die Stimmlippen selbst, die Stimmlippen sind in der isolierten Form stark aktiviert, damit verkürzt und verdickt.
Damit dieses System in Balance bleibt, ist es nötig, dass die Stimmlippen stärker schließen, indem die schließenden Muskeln (M. transversus und M. lateralis) aktiv werden.
Hingegen wenig aktiv bis passiv sind die Gegenspieler, nämlich der Ring-Schildknorpel-Muskel der die Stimmlippen verlängert (M. Cricotyhroideus oder kurz CT) und der Stimmritzenöffner (M. Posticus [Merksatz: Wenn ich die Post in den Briefkasten schmeißen möchte, so muss ich diesen zuerst öffnen!])
Abrenzung des Brustregisters zu anderen Registern
Kopfregister = Falsett + BrustregisterBelt = Kopfregister + besondere KehlkopfeinstellungBelt ≠ Brustregister

